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Wer spricht und wer hört zu

Je mehr Überblick ich gerade habe von dem Moment, desto heilsamer kann ich auf diesen antworten.

 

Manche Momente, vor allem sehr schöne sind oft sehr klar. Mein Herz ist offen und Freude strahlt.

 

Dann gibt es Moment, da werde ich plötzlich eng. Da triggert mich etwas und ich komme in meine "Rote Zone". Oft geht das einher mit Unklarheit. Und aufgewühlter Emotionen. Oder auch mit Distanz und Nicht-Spüren.

 

(Hier beziehe ich mich auf kleine Situationen im Alltag und nicht auf lebensbedrohliche Situationen.)

Der Schlüssel liegt in mir und meinem Mut mehr davor zu erfassen, was gerade passiert. Wie beim gesunden Muskelaufbautraining ist es sehr ratsam mit kleinen Übungen anzufangen. Also studiere ich meine Bewegungen, bei einem kleinen Ereignis in meinem Alltag. Vielleicht mit einer Person, die nicht in meinem intimsten Kreis ist.

 

Also, die Person, die mich scheinbar triggert ist meine Einladung mich zu entwickeln oder zu wachsen oder zu gesunden. Gehe ich mit meiner Aufmerksamkeit in mich, kann ich erforschen, was dieser Trigger in mir macht. Er hat nichts mit dieser Person zu tun, sondern mit mir und meiner Vergangenheit. 

 

Der Trigger lädt mich ein, vielleicht mein "gesundes Nein" zu praktizieren, das in Beziehung bleiben kann. Vielleicht wird durch den Trigger eine Kränkung sichtbar, die von einem viel früheren Zeitpunkt her kommt. Oder es aktiviert sich ein Alarm in mir, da Angst oder eine andere Emotion sichtbar werden. 

 

Ist meine "Rote Zone" aktiviert, befinde ich mich nicht mehr in einem ganz sicheren Raum. Habe ich noch Gewahrsein darüber und kann mit meinem "grünen Erwachsenen Ich" antworten, kann ich für mich selbst, die "pubertären Anteile" hosten und bezeugen, ohne dass diese "am Steuer sitzen".

 

Sitzen die "roten Aspekte" am Steuer und wollen diese mit dem Gegenüber sprechen, ist es ratsam, das nicht zu tun, da diese im Kampfmodus sind. Diese Aspekte haben nur ein ICH-Bewusstsein und sichern nur das eigenen Territorium ab. Für einen konstruktiven Konflikt braucht es die Perspektive es erwachsenen ICHs.

 

Im grünen "WIR-Bewusstsein" habe ich auch Interesse am Gegenüber. An dessen Geschichte. Mir ist bewusst, dass wir verbunden sind. Und dass die Situation für alle Beteiligten heilsam weiter gehen soll.

 

  • Kann ich meinem Gegenüber so lange zuhören bis ich den Ursprung seiner Motivationen bezeugen kann? Mitgefühl für die Geschichte meines Gegenübers ist nicht ein Ja sagen zu unheilsamen Handlungen oder ein Gut finden dessen.
  • Kein Mensch kommt "böse" auf die Welt! 
  • Wieviel Bewusstsein habe ich über meine eigenen düsteren Aspekte - individuell, transgenerational, kollektiv?
  • Woraus besteht mein "recht haben" eigentlich?
  • Was sind meine Motivationen hinter meinen Motivationen?